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Die Unzufriedenheit mit dem “gelungenen Leben“

In der zweiten Lebenshälfte schaut man auf ein Leben zurück, in dem vieles gelungen ist. Man hat viel erreicht, eine Familie gegründet, eine Karriere geschafft, sich gut “gehalten“. Woher kommt bei einigen Menschen diese unterschwellige, aber immer deutlicher werdende Unzufriedenheit?

Dieses Phänomen ist nicht ungewöhnlich und wird in der Fachwelt mit Alienation oder dem Begriff des “falschen Selbst“ beschrieben.

Was ist damit gemeint?

Wir werden in unserem Handeln und Erleben von Grundmotiven und Bedürfnissen geleitet, derer wir uns unter Umständen nicht oder nur teilweise bewußt sind. 

Diese Motive begleiten uns ein Leben lang, es kann sich aber die Hierarchie verändern. Das hängt davon ab, ob und inwieweit diese Motive oder Bedürfnisse befriedigt werden.

Eines dieser Motive ist z. B. das nach Anerkennung. Wird es früh oder zu oft frustriert, steigt es in der Hierarchie auf, d.h. es wird drängender. Es ist uns ein Bedürfnis als Mensch um unserer selbst willen anerkannt zu werden. Wir möchten Bestätigung dafür, dass wir in Ordnung und liebenswert sind. Was kann man also tun, wenn das nicht befriedigt wird? Wir machen eventuell die Erfahrung, dass wir durch Leistung die vermeintlich benötigte Anerkennung erhalten. 

Das fühlt sich zunächst gut an, hält aber nicht lange vor und muss wieder und wieder erarbeitet werden. 

Das eigentliche Bedürfnis nach Anerkennung meiner Person, ohne dass ich etwas dafür tun muss, bleibt unbefriedigt. Das macht unterschwellig unzufrieden und damit bleibt es in der Hierarchie der Motive weit oben.

Warum spürt man diese Unzufriedenheit deutlicher ab der 2. Lebenshälfte?

Bis dahin hat man viel dafür getan anerkannt zu werden. Vieles ist dadurch gelungen und hat zu Erfolgen geführt. Das kostet zum einen Kraft und  Energie, die uns in jungen Jahren mehr zur Verfügung steht. Zum anderen wird einem immer mehr bewußt oder man kann immer weniger verleugnen, dass diese Erfolge und Belohnungen nicht wirklich und anhaltend zufrieden machen. Irgendwann fragt man sich: was soll ich noch tun, um glücklich zu werden?

Gut wäre es, wenn man die eigentliche Bedürfnisse und Motive kennen und berücksichtigen könnte. Wenn man nicht kompensieren müsste, sondern die Gewissheit hätte, dass man (um bei oben genannten Beispiel zu bleiben) nichts dafür leisten muss, um anerkannt zu werden.

Kann man das schaffen?

Alleine schafft man das in den seltensten Fällen, aber mit einem kompetenten Gesprächspartner und einer gewissen Offenheit kann das gut gelingen!

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